Der Schritt von einem unbekannten Ziel bis zu den Top 100 unter den Hashtags von Instagram war sehr kurz und es ist in jedem Fall noch abzuwägen, in wie weit sich all dies für die schillernde wilde Schönheit des Regenbogenberges, der auch als Vinicunca oder Montaña de Siete Colores oder Montaña Arcoíris bekannt ist, als positiv erweist. So viele Namen, die auf Englisch, Spanisch und Quechua dasselbe bedeuten: der Berg der sieben Farben, wie der Regenbogen.
Dieser südöstlich von Cusco in Peru liegende Berg wurde von National Geographic in die Liste der 100 schönsten Orte, die einmal im Leben besichtigt werden sollten, aufgenommen. Grund genug gibt es dafür. Ein wahres Farbwunder, das durch eine außergewöhnliche und wahrscheinlich unwiederholbare Kombination chemischer Elemente entsteht. So scheint der Berg von einem allzu einfallsreichen Maler gemalt zu sein, mit Farbstreifen, die in einer atemberaubenden Rhapsodie aufeinander folgen.
Eine weitaus nüchternere Erklärung dieser eindrucksvollen Farbpalette bietet die Chemie: Rot kommt vom Eisenoxid, Rosa vom Mangan, Gelb vom Schwefel, Weiß vom Mergel (Kalziumkarbonat), Blaugrün wird durch die Oxidation von Kupfer erzeugt, Braun besteht aus einem Fanglomerat aus Gestein und Magnesium und die schwarzen Streifen sind aus Granit. Die Bilder, die auf Instagram gepostet werden, sind keine gefilterten Fotos: Die Farben sind identisch mit den echten, die durch die verdünnte peruanische Luft noch leuchtender erscheinen.